100 Jahre Rudolf Steiners «Naturstimmungen»
STIL Goetheanismus in Kunst und Wissenschaft
Johanni 2022, 44. Jahrgang Heft 2
Im Mai 1922 gab Rudolf Steiner der Malerin Henni Geck auf ihre Anfrage hin neun Schulungsskizzen für Maler, mit denen sie ihren Malunterricht gestalten sollte. Die neun ersten Skizzen mit dem Thema «Naturstimmungen», von Rudolf Steiner in wenigen Minuten mit Pastell auf Packpapier hingeworfen, zeigen zentrale Motive aus der Natur: «Sonnenaufgang» und «Sonnenuntergang» in zweifacher Ausführung, einige Motive zu «Mondaufgang», «scheinender Mond» und «Monduntergang», «Sommerbäume» und «fruchtende Bäume». Betrachtet man die Skizzen, so kann man für ein Geschehen wach werden, was sich erst in einem vertieften Anschauen der Natur offenbart – und hier ist die Kunst die sprechende Anregerin und Vermittlerin. Die vorliegende Ausgabe des STIL enthält als einen roten Faden, durch die Kunst anders sehen zu lernen – dies eröffnet uns die heute notwendigen neuen Ausblicke auf die Natur und die Zukunft des Menschen.
Die Ausgabe ist mit einem Teil der Werke illustriert, die im Sommer 2022 in der Ausstellung «Sonne, Mond und Bäume – Naturstimmungen – 100 Jahre Schulungsskizzen für Maler» am Goetheanum gezeigt wurden, von Künstlerinnen und Künstlern aus Europa und Übersee.